Wir sind, was wir denken. Alles, was wir sind, entsteht aus unseren Gedanken. Mit unseren Gedanken formen wir die Welt. (Buddha)

Heute wollen wir uns einmal nicht auf die physischen, sondern auf die geistigen Haltungen fokussieren. In meinem Alltag fällt mir immer wieder auf, was für ein grosses Thema das Selbstbewusstsein für Mädchen, junge und auch erwachsene Frauen ist. Ziel der heutigen Stunde ist es erst einmal herauszufinden, was Selbstbewusstsein bedeutet und ob man sich selbstbewusst fühlt.

Wir beginnen sanft auf dem Rücken liegend mit einer Atemübung und einem anschliessenden Body Scan. Dabei geht es darum, in sich hineinzufühlen, den eigenen Körper bewusst wahrzunehmen – ohne dabei zu werten. Nach diesem entspannenden Ankommen ist die Atmosphäre im Raum ruhiger und wir sind bereit zum Arbeiten.

Immer noch auf dem Rücken liegend stelle ich den Mädchen einige Fragen, die sie sich durch den Kopf gehen lassen sollen. Dabei lasse ich ihnen Zeit zum Nachdenken.

  • Was bedeutet Selbstbewusstsein für mich? Woran erkennt man Selbstbewusstsein?
  • Welche Vorteile bringt es, wenn man selbstbewusst ist? 
  • Bin ich selbstbewusst oder eher nicht? Ich welchen Bereichen fühle ich mich selbstbewusst und sicher und in welchen weniger?
  • Woran merkt man, dass ich selbstbewusst bin oder nicht?
  • Wo möchte ich gerne selbstbewusster, sicherer sein?
  • Was hindert mich daran?

Im Anschluss besprechen die Jugendlichen die gleichen Fragen noch einmal zu zweit und fassen ihre Gedanken dabei auf Post-its zusammen. Wir kleben die Post-its neben das Plakat, lesen sie durch und gehen auf einige Punkte genauer ein.

Als nächste Aufgabe bitte ich die Mädchen auf einem weiteren Zettel drei Dinge zu notieren, die sie an sich selbst besonders mögen, worauf sie stolz sind. Davon muss je ein Punkt ein äusseres Merkmal und ein charakterbezogenes Merkmal sein. Und obwohl das so liebenswürdige, tolle junge Frauen sind, tun sie sich sichtlich schwer mit dieser Aufgabe! Das zu sehen macht mich traurig. Ich ermuntere sie weiterhin dazu, bis alle drei Dinge aufgeschrieben haben. Diese kleben sie direkt vor ihre Matte auf den Boden.

Um ein Gespür dafür zu bekommen, in welchen Bereichen die Mädchen unsicher sind, bitte ich sie nur einen Bereich aufzuschreiben, in dem sie gerne selbstbewusster wären. Ich lese diese persönlichen Notizen der Jugendlichen nicht, sondern frage nur nach, wie viele der Mädchen ein äusseres Merkmal aufgeschrieben haben – und das waren alle.

Da uns die Zeit davonläuft, lasse ich die Mädchen nochmal ihre drei positiven Punkte durchlesen und  sie dann die letzten paar Minuten im Savasana entspannen. Dabei ist für mich klar, dass dieses Thema noch nicht beendet ist und wir auch die nächste Stunde diesem Thema widmen werden.